geblocktegedanken


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Stille Nacht: Heute vor 100 Jahren

Es ist kalt. Bitterkalt. Die Handschuhe bekommen schon langsam Löcher. Die Kälte versucht durch jedes noch so kleine Loch in der Kleidung einzudringen. Ein Paar trockene Socken. Eine neue Jacke. Ein sauberer Pullover. Das wäre was.

An manchen Stellen ist die Erde matschig. Meistens da, wo sich jemand an die Wände gelehnt hatte oder dort, wo jemand gesessen hat. Doch größtenteils ist die Erde gefroren. Harter, kalter zusammengepresster Dreck.

Ein paar Meter weiter steht ein dürftiger Weihnachtsbaum mit ein paar fast schon komplett herunter gebrannten Kerzen. Als schön kann man die kleine mickrige Tanne wahrscheinlich nicht bezeichnen. Aber wenn man sich ein bisschen umsieht und in die Gesichter der Männer blickt, ist sie noch der Blickfang, der am meisten Weihnachtsstimmung ausstrahlt.

Fast jeder hängt irgendwo seinen Gedanken nach. Einige versuchen, ein paar Stunden Ruhe und Schlaf zu bekommen. Man ist gezwungen, hier zu sein. Man ist gezwungen, hier an diesem erbärmlichen Ort zu sein, kilometerweit entfernt von der nächsten Stadt. Früher war das hier wohl einst ein Feld, auf dem goldenes Getreide angebaut wurde. Jetzt ist es nur noch ein trostloses Stück Land, durchzogen von zahlreichen Gräben und bis auf das Unkenntlichste durch Granateinschläge und Bombenkrater zerstört. Was früher einst der Grund und Boden für neues Leben war, ist heute die Bühne, auf der der Tanz des Todes getanzt wird.

Eingeklemmt in diesen Gräben sitzen und hängen die Männer und denken an ihre Familien daheim. Mit traurigen Gesichtern sitzen die Kleinen zu Hause unter dem prächtigen Weihnachtsbaum und packen halbherzig ihre Geschenke aus. Mama hat sich ein künstliches Dauerlächeln aufgesetzt, die Augenringe überschminkt und hofft, dass sie nicht zu viele unangenehme Fragen beantworten muss.

„Warum kann Papa nicht wenigstens zu Weihnachten nach Hause kommen?“ – „Er hatte mir versprochen, dass wir dieses Jahr im Winter zusammen einen Schlitten für mich bauen werden.“ – „Kommt Papa noch vor dem Frühling wieder nach Hause?“ – „ Wo ist Papa denn jetzt genau?“ – „Packt er jetzt auch Geschenke mit seinen Freunden aus?“

Der ein oder andere versucht, diese Gedanken wegzuschieben, um sich den Abend nicht ganz zu vermiesen und wenigstens mit den anderen Kameraden die ein oder andere Anekdote auszutauschen. Aber es ist nicht einfach. Es ist nicht einfach, ein fröhliches Gesicht zu machen, wenn deine Familie Weihnachtslieder singt und sich den Gänsebraten schmecken lässt und du selbst steckst im Dreck und weißt nicht, ob du Anfang des nächsten Jahres noch am Leben sein wirst.

Doch plötzlich verstummt das Gemurmel der Männer und einer hebt die Hand, um anzuzeigen, dass sie leise sein sollen. Haben sie richtig gehört? Klang das nicht gerade wie Gesang? Doch! Jetzt wird es sogar noch ein bisschen lauter. Und jetzt kann man sogar das Lied erkennen: Stille Nacht, Heilige Nacht.

Unter der Uniform einiger Soldaten bildet sich Gänsehaut. Was für ein seltsames Gefühl, dieses Lied in dieser Situation zu hören. Auf den Gesichtern einiger Männer ist im schwachen Kerzenschein der wenigen Weihnachtsbäume ein Leuchten zu erkennen. Und mit diesem Leuchten stecken sie schnell die anderen an.

Auf einmal stimmt der erste der Kameraden mit in das Lied ein: „Da uns schlägt die rettende Stund, Christ, in deiner Geburt, Christ, in deiner Geburt.“

Ein paar Augenblicke später, und fast der gesamte Graben singt im Chor. Die Weihnachtsbäume werden oben vor die Gräben gestellt, damit sie der Feind sehen kann.

Was für ein Bild! In beiden Gräben werden gemeinsam die gleichen Weihnachtslieder gesungen. In zwei Sprachen: auf Englisch und auf Deutsch.

Von einem Moment auf den anderen ist Frieden im Krieg.

Es ist der 24. Dezember 1914, der Heilige Abend. Heute vor exakt 100 Jahren.

So oder so ähnlich könnte es damals gewesen sein. Ich erhebe keine Korrektheit auf meine kurze Erzählung. Es soll nur ein ungefährer Einblick in die Geschehnisse, die vor genau 100 Jahren im Ersten Weltkrieg passierten, sein. Die Idee dazu kam mir durch einen Werbespot einer britischen Supermarktkette.

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Quelle: Link zum Werbesport

Der Erste Weltkrieg ist eines der dunkelsten Kapitel der Weltgeschichte. 4 Jahre der Grausamkeit. 4 Jahre des Tötens. 4 Jahre des Blutes. 4 Jahre des Todes und des Sterbens. 4 Jahre der Tränen. 4 Jahre der Angst und Furcht. 4 Jahre der Dunkelheit und Unsicherheit.

Am Ende des Krieges gab es 16 Millionen Menschen weniger. Das ist viermal so viel wie die gesamte Bevölkerung des Libanon. 9 Millionen Soldaten und 7 Millionen Zivilisten mussten ihr Leben lassen. Es war eines der blutigsten Ereignisse der Weltgeschichte.

Tausende Soldaten mussten in den engen Gräben des Grabenkriegs verweilen und hoffen, dass sie diese eines Tages wieder lebend verlassen würden. Nur um ein Beispiel zu nennen: in der Schlacht von Verdun starben rund 700.000 Männer, doch am Ende der Schlacht verlief die Frontlinie nahezu unverändert.

Eine der wohl bewegendsten Aussagen über die Geschehnisse jenes Tages hat der überlebende britische Soldat Murdoch M. Wood gemacht: „The fact is that we did it, and I then came to the conclusion that I have held very firmly ever since, that if we had been left to ourselves there would never have been another shot fired.“

Der 24. Dezember 1914 war ein Lichtblick in diesem grausamen Krieg. Fast 100.000 britische und deutsche Soldaten waren an solchen weihnachtlichen Waffenruhen beteiligt. Die Geschichte vom 24. Dezember 1914 beweist uns, dass die Welt noch fähig ist, Wunder des Friedens zu erleben.

WEIHNACHTSFRIEDEN.

Weihnachten ist die Jahreszeit des Friedens. Weihnachten ist die Jahreszeit für dich und mich, kleine Wunder für deine Mitmenschen zu bewirken.


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Zeus‘ Winterresidenz

Die letzten Tage des Monats November stehen an. Nur noch viermal schlafen und dann dürfen wir die erste Tür am Adventskalender aufbrechen. Vor einigen Tagen war hier noch schönstes Sonnenwetter. Die Temperaturen waren zwar leider nicht mehr so hoch, aber die nicht wenigen und äußerst wohlig wärmenden Sonnenstrahlen klopften fast täglich morgens ans Fenster, um mich herauszulocken.

Doch die Lage hat sich drastisch geändert. Mir scheint, dass Sonnengott Ra jetzt Urlaub auf den Yalabumbana Islands (Inselgruppe im Südwestostpazifik) macht. Als er dort ankam, hat er mit Zeus noch einen Tee getrunken und ihm sein Bedauern ausgedrückt, dass sein Urlaub jetzt vorbei ist. Zeus war zwar gerade mit der Beobachtung einheimischer Fräuleins sehr beschäftigt, aber wenn die Pflicht ruft, dann ruft die Pflicht.

Zeus ist jetzt also hier angekommen und hat seine Arbeit aufgenommen. Jedenfalls ist das meine Vermutung. Genau kann ich das nicht sagen, da die ägyptische und griechische Götterwelt nicht so sehr mein Fachgebiet sind. Fest steht jedenfalls, dass Gewitter jetzt im Prinzip jeden Tag auf der Tagesordnung steht. Auch dienstags.

Nachts blitzt es heller als draußen

Am Nachmittag sitze ich in der Bibliothek auf einem meiner Lieblingsplätze direkt am Fenster, von denen man die ganze Stadt mit dem endlosen Mittelmeer im Hintergrund überblicken kann. Vor mir auf dem Tisch liegen einige noch relativ langweilig aussehende und in der linken oberen Ecke zusammengeheftete A4-Bögen. Daneben liegen ein oranger (orangener? orange? orangefarbener? apfelsiniger?), ein grüner und ein blauer Textmarker. Mein Plan ist, die „wichtigen Dinge“ auf den Bögen zu markieren, damit die ganze Sache danach richtig schön bearbeitet aussieht. Und wenn ich Glück habe, dann sieht es danach auch noch schön aus. Einen blauen Textmarker benutze ich übrigens zum ersten Mal in meinem Leben. Das macht die Angelegenheit natürlich noch spannender und attraktiver. Hier gibt es schon echt tolle Sachen im Libanon. Dumm nur, dass auf dem Marker „Made in Austria“ steht.

Im Laufe meiner Bemühungen und künstlerischen Kreativübungen entwickelt sich das Wetter vor dem Fenster in einer immer spannenderen Richtung. Schon heute Vormittag während der Vorlesung wurde es auf einmal schlagartig dunkel, Blitze zuckten und sind nur einige Meter neben dem Klassenraum eingeschlagen und es hat wie aus Eimern geschüttet.

Auch jetzt wird der Himmel wieder bedrohlich dunkel. Finstere Wolken ziehen über der Stadt auf und versprechen nichts Gutes. Es ist noch kein später Nachmittag, sodass es eigentlich noch recht hell sein sollte. Eigentlich.

Und dann geht es auch schon wieder los. Majestätische Blitze zucken und schlagen unten in der Stadt in die höchsten Gebäude Beiruts ein. Für Augenblicke scheinen sie den Himmel mit der Erde verbinden zu wollen. Wenn ich nicht aus dem Fenster sondern auf meine Markierungen gucke, sehe ich nur wie kurzzeitig draußen alles erhellt wird. Das ist dann immer ein Anlass schnell hochzugucken. Aber wie jedes kleine Vorschulkind weiß, kann man nicht so schnell reagieren, dass man den Blitz noch sieht. Nur ich scheine das nicht zu verstehen und gucke fast jedes Mal wieder hoch. Ich muss mich zwischen dem Naturkino vor dem Fenster und den Buchstaben auf meinen Unterlagen entscheiden.

Ich erinnere mich, dass ich mich in der Bibliothek befinde, sauge die akademische Luft mit meiner Nase ein und erinnere mich an Aristoteles und seine Goldene Mitte. Ich analysiere, evaluiere und synthetisiere blitzschnell. Das Ergebnis: ich werde ein bisschen was von dem Film vor dem Fenster gucken und zwischendurch die Werbepause mit Lernen füllen. Oder auch anders herum. Je nach dem, ob man das aus einer öffentlich-rechtlichen oder privaten Perspektive betrachtet.

Es ist schon faszinierend, die langsam vorbei ziehenden Wolken zu betrachten und nur darauf zu warten, dass sich die Spannung im nächsten Moment krachend entlädt und ein Gebäude oder einen Kran komplett unter Strom stellt.

Ich konzentriere mich wieder auf das zu Lernende und versuche nicht wieder der Versuchung zu verfallen bei jedem Aufblitzen schnell aufzublicken. Nach einigen Minuten (vielleicht auch nur Sekunden) gucke ich wieder hoch und aus dem Fenster. Was ist passiert? Warum sehe ich die hohen Gebäude nicht mehr? Wo ist Beirut hin? Ist Beirut bei Ruth? Ist Beirut nicht mehr am Fuße des Berges? Ist Beirut nicht mehr bei Fuß? Sagt Beirut Bye bye? Ist Beirut bei Ruth bei Fuß im Beiboot und sagt Bye bye?

Ich befinde mich ungefähr zwei bis drei Kilometer Luftlinie vom Meer, doch jetzt kann man auf einmal schätzungsweise nur noch einen knappen Kilometer weit blicken. Weiter unten über der Stadt regnet es so stark, dass man die Gebäude nicht mehr erkennen kann. Ein Wasservorhang hat einfach mal die Sicht verhängt. Was das Wetter nicht so alles kann. Der Protagonist hat augenscheinlich entschieden, dass der Vorhang auf der Bühne mal eben zugezogen wird.

Ich sollte ab jetzt einfach jedes Mal eine Kamera mitnehmen, denke ich mir. Am Abend in der Dunkelheit wiederholt sich das Spektakel noch einmal. Im ersten Moment überlege ich, ob vielleicht ein Stromausfall der Grund dafür ist, dass die Gebäude nicht mehr zu sehen sind. Stromausfälle passieren hier am Tag nämlich ungefähr so häufig wie man auf die Toilette geht. Allerdings sehe ich die etwas dichter stehenden Gebäude noch und im Licht einer Laterne sieht man, dass da wieder einige 1000 Liter auf den Boden stürzen. Vielleicht auch etwas weniger. Also ist es wieder der Regen, schlussfolgere ich geschickt und folgerichtig.

Das Wetter gefällt mir hier in Beirut jedenfalls sehr gut. Eine weitere Angewohnheit, die das Wetter hier hat, ist, dass es meist nachts gewittert. Das macht die ganze Geschichte für den interessierten Zuschauer natürlich noch ein bisschen einfacher und attraktiver.

Schließen möchte ich heute mit einem alten libanesischen Sprichwort:

إذا يمكنك أن تقرأ هذة انت تعرف اكثر من القرآءالآخرين. („Siehst du es am Fenster blitzen, musst du schnell nach oben flitzen. Denn von oben, das ist klar, ist die Sicht ganz wunderbar.“)


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Sekundenschauspiel am Abend

Es ist mal wieder der Tag nach Donnerstag. Eine weitere Woche verschwindet langsam in der Vergangenheit. Allerdings stecke ich noch mitten in der Ethik. Also quasi noch verfangen im moralischen Dilemma. Nächste Woche kommt Teil zwei.

Ethik am Montag, Moral am Mittwoch, Ethik am Dienstag, Moral am Freitag, Ethik am Mittwoch, Moral am Donnerstag, Ethik am Dienstag, Moral am Mittwoch. Mittwochsmoral, Dienstagsethik. Freitagsmoral, Montagsethik. Kurz gesagt jeden Tag. Auch am Dienstag.

Was lernt man in so einer Vorlesung, die den Namen „Religion and Ethics“ trägt? Einiges. Vieles. Einiges Interessantes und vieles Wertvolles. Aber vor allem lernt man eins: Die Welt ist nicht einfach. Nicht alles ist immer nur schwarz oder nur weiß. Oft ist die Welt einfach nur grau. Besonders wenn es bewölkt ist. Und manchmal auch sepia. Oder monochrom. Und manchmal unterbelichtet. Am schlimmsten ist es, wenn unterbelichtete Menschen versuchen, ethische Probleme zu lesen. Genau deswegen bin ich ja auch in den Vorlesungen. Damit ich meine Unterbelichtung etwas auflichten kann. Es wird etwas mehr Licht in den Ethikdschungel gebracht. Es wird etwas mehr Sicherheit in das Moralmoor gebracht.

Aber gut, erst einmal ist Wochenende. Ein paar Tage abschalten und am Montag werde ich weiter an meiner Karriere zum Moralapostel arbeiten.

Es ist kurz vor sieben Uhr abends und ich verlasse mein Studentenwohnheim, um zum anderen Studentenwohnheim zu gehen. Irgendwas sagt mir, dass ich da diese atemberaubend schöne Mexikanerin sehen werde.

Zwischen den beiden Gebäuden befindet sich ein kleiner Park. Oder sagen wir mal ein schön angelegter Rasenplatz mit Bäumen drum herum. Sagen wir Park, Park klingt schöner. Einer der Bäume lässt seine wunderbar grünen Zweige weit herunterfallen. Für die Botaniker: es ist ein Baum ähnlich wie eine Trauerweide. Wenn man unter dem Baum läuft und nicht zu kleinwüchsig ist, kann man sich den Kopf und die Schultern von den weichen Blättern streicheln lassen. Im Sommer blüht der Baum in einem wunderschönen Violett.

Unter diesem Baum stehen einige Steinbänke. Ich steige also die Treppen vom Studentenwohnheim herunter und biege auf den Weg, der unter dem besagten Baum entlangführt. Kein Mensch ist draußen zu sehen. Nur die runden Laternen leuchten brav in der Dunkelheit und scheinen die Bäume und das Gras etwas an.

Auf einmal sehe ich, dass in einiger Entfernung zwei Katzen auf einer der Bänke sich gegenüberstehen. Eine weiße und eine weiß-beige. Sie sind nur auf den Hinterpfoten aufgerichtet und blicken sich in die Augen. Für einen Moment fuchteln sie wild mit den Vorderpfoten herum. Ich weiß nicht ob es ein Boxkampf oder ein Liebestanz ist. Im gleichen Augeblick zuckt im Hintergrund am Himmel ein Blitz und erhellt die Szene für einige Millisekunden.

Was für ein Bild!

Es ist nur ein Bild für einen kurzen Augenblick, dann ist die Szene auch schon wieder vorbei. Aber es ist ein Bild, das sich festsetzt. Was für eine Kombination. Was für ein Schauspiel der Natur. Schade, dass man manche Momente nicht einfach wie mit einer Kamera festhalten und aufbewahren kann.

Der dunkle, rötlich violett schimmernde Himmel im Hintergrund. Die vom Licht der Laternen sattgrün erleuchteten, herunterhängenden Zweige des Baumes. Das weiß elegant schimmernde Fell der sich gegenüber aufgerichteten Katzen.

Es ist eines dieser Bilder, die das Alltägliche besonders machen. Es ist einer dieser Momente, die sich nicht ankündigen und dich einfach überfallen. Es ist einer dieser Augenblicke, die dir die Schönheit des Lebens auf eine ganz spezielle Art und Weise demonstrieren.

Ich gehe weiter, die beiden Katzen springen von der Bank und verschwinden hinter einem naheliegenden Busch und der Himmel ist wieder ruhig. So schnell wie das Bild gemalt ist, ist es auch wieder weggewischt. Doch genau deshalb muss man solche Bilder festhalten. Da ich aber nicht gut malen kann, versuche ich es hier.

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Der Ort des Geschehens


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Ein Novemberabend in Beirut

Es ist fast Mitte November. In Deutschland bewegen sich die Temperaturen mittlerweile schon des Öfteren zwischen 0 und 10° C. Kaltes Deutschland. Armes Deutschland. Bemitleidenswertes Deutschland.

Doch auch hier wird es etwas kühler. Ich weiß noch nicht, wie der Winter hier sein wird, aber ich merke, dass er sich so langsam ankündigt. Durch die Zeitumstellung geht auch hier die Sonne schon kurz nach halb fünf unter. Die Nächte sind länger und die Sonnenstunden werden weniger.

Das Gute hier ist aber, dass man es auch abends noch sehr gut draußen aushalten kann. Am Nachmittag genieße ich die Sonne auf dem Dach sitzend und lesend. Für einen Pullover ist es um diese Zeit fast noch zu warm. Später beobachte ich die untergehende Sonne über Beirut.

Was mir hier um diese Jahreszeit sehr gut gefällt, sind die vielen Gewitter. Am Horizont sehe ich die Blitze über dem Meer zucken. Manchmal sind sie sogar rot. Sie sehen absolut beeindruckend aus. Etwas Ähnliches habe ich in meinem Leben vorher noch nie gesehen.

Langsam wird alles dunkler. In der Ferne schwebt ein Flugzeug im Landeanflug hinter den Hochhäusern Beiruts, um gleich den Boden zu berühren und seine Passagiere sicher ans Ziel zu bringen. Die Zikaden in den Kiefern geben ein Konzert und werden bei einbrechender Dunkelheit langsam immer leiser. Die ersten Fledermäuse fliegen über meinen Kopf und fliegen sich für die Nacht warm.

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Zusammenspiel der Sonne mit den Wolken

Bougainvillea blühen in ihrer vollen Farbenpracht und verlieren jetzt bei dem verschwindenden Licht ihr bestechendes Lila. Die rosa Blüten des Oleanders werden langsam aber sicher in einen einheitlichen Grauton getaucht.

In einiger Entfernung ruft der Imam mit seinem typischen Gesang die Gläubigen zum Gebet. Weit schallt sein Gesang.

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Die Schönheit vor Einbruch der Dunkelheit

Nach dem Abendbrot gehe ich in die Bibliothek, um den Tag im Palast der Bücher ausklingen zu lassen. Ich setze mich an einen Tisch, der direkt am Fenster steht. Aus dem Fenster hat man einen atemberaubenden Ausblick auf die ganze Stadt. In einem Teil der Stadt blitzen auf einmal bunte Lichter auf. Feuerwerk. Wer weiß, was da wieder gefeiert wird.

Mir gegenüber sitzt eine atemberaubend schöne Mexikanerin, die in ein Buch vertieft ist. In meinen Ohren stecken zwei Kopfhörer, die Bruckners 5. Sinfonie spielen. Es ist ein Moment, der festgehalten werden muss, denke ich mir und lege mir in Gedanken ein paar Worte zurecht.

Auf dem Meer vor dem Hafen liegen ein paar Schiffe vor Anker und erwarten den nächsten Morgen.

Es ist ein stiller Novemberabend in Beirut.


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Kontraste

Ein edler schwarzer Porsche Cayenne. Ein Kraftpaket an Pferdestärken schlummert unter der Haube, die die Mittagssonne von Beirut reflektiert. Ein Wagen, den sich nicht jeder leisten kann.

Ein paar Minuten vorher sitzen wir ungefähr 50 Meter Luftlinie von hier entfernt auf dem Boden in einer „Wohnung“. 8 Personen wohnen, schlafen, essen und leben hier auf geschätzten 10 Quadratmetern.

Wir sitzen alle am Boden und hören der Geschichte eines kranken Mannes zu, die vom Arabischen ins Englische übersetzt wird. Im Hintergrund läuft irgendeine Kochshow, in der ein in weiß gekleideter Koch irgendwelche Köstlichkeiten in sauberen und glänzenden Töpfen zubereitet. Solche Töpfe sucht man hier vergeblich.

Der Familienvater hat eine Wunde am Bein, die aufgeht, wenn er zu schwer hebt. Das Bein sieht seltsam aus und auch der Verband scheint nicht wirklich professionell zu sein. Wenn er hustet, dann hustet er Blut. Neben ihm liegen ein paar halb gefüllte Lucky Strike Schachteln. Ob Rauchen in diesem Fall gesundheitsfördernd ist, bleibt zu bezweifeln. Die Krankheit belastet ihn erheblich, doch die Sucht scheint stärker zu sein.

Er will sich eine andere Arbeitsstelle suchen, die ihn körperlich nicht so sehr belastet. Schließlich muss das Geld um seine Familie zu ernähren ja irgendwo herkommen. 300 Dollar beträgt die Monatsmiete für diesen bescheidenen Raum. Ein stolzer Preis. Ihren eigentlichen Wohnort Homs hat die Familie längst verlassen, um hier im Libanon eine bessere Zukunft zu finden.

Aber gibt es hier eine bessere Zukunft? Ist es vielleicht nur ein Zwischenstopp? Müssen sie vielleicht bald wieder zurück, weil sie die Miete nicht mehr bezahlen können?

Wir sind eine Gruppe von Studenten und Freiwilligen, die sich zu Hause den Raum nicht mit der ganzen Familie teilen muss. Viel helfen können auch wir nicht. Jemand kennt eine andere freie Wohnung, aber billiger ist die auch nicht. Wir singen zusammen ein Lied, das von Gitarre begleitet wird und sagen dem Mann, dass wir gerne für ihn, seine Gesundheit und seine Familie beten würden.

Man kann dem Mann die Dankbarkeit offen im Gesicht ablesen. Ich denke mir, dass wir doch eigentlich gar nichts gemacht haben. Einfach nur gebetet. Aber manchmal sind es die kleinen Dinge, die den Unterschied machen.

Der Mann bedankt sich mehrfach und es ist mehr als deutlich, dass er es nicht einfach nur aus Höflichkeit tut. Wir verabschieden uns von der Familie, ziehen die Schuhe wieder an und treten durch einen kleinen dunklen Gang, in dem Wäsche hängt, wieder hinaus auf die Straße.

Kinder spielen in der verdreckten Straße. Überall hängt Wäsche unter, an und auf den Balkonen. Ein kleiner Junge schenkt uns ein paar Kaugummis. Über unseren Köpfen hängen unzählige Kabel, die von einer Wohnung zur anderen führen.

Wir gehen weiter und kommen an dem schwarzen Porsche Cayenne vorbei. Was für ein krasser Kontrast auf so kleinem Raum. Was für eine ungerechte Welt. Was für eine absurde Welt.

Ich stehe auf dem Dach von meinem Wohnheim und höre den Gebetsrufen des Imams zu. Der Mond erhebt sich mit seiner scharfen Sichel über die hereinbrechende Nacht. Irgendwo da unten ist jetzt die Familie mit ihrem kranken Vater.

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Die Sichel in der Nacht

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Irgendwo da unten


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שָׁבַת

Und wieder ist eine neue Woche geschafft. Zeit für Ruhe.

Es fühlt sich gut an, etwas geschafft zu haben und am Ende davon auszuruhen. Heute morgen noch saß ich in einer Prüfung. In den letzten zwei Wochen hatten wir den Kurs „Altes Testament I“ in Form von Intensivunterricht. Zwei Wochen praktisch nichts anderes. Am Ende dann die Prüfung. Doch jetzt ist es bis zum zweiten Teil erst einmal abgeschlossen.

Zeit für eine Pause.

Oder wie der Hebräer es sagen würde: Zeit für שָׁבַת

Shabbat.

Aufhören. Ruhen. Atem holen.

Vor einer knappen Stunde ist die Sonne untergegangen. Beirut wird in das Dunkel der Nacht getaucht.

Bei wohltuenden 25 Grad rauscht der Wind leise durch die Palmen und die langen Nadeln der Pinien schwanken leicht hin und her.

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Die Nacht legt sich über die Stadt


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Eine neue Woche

Am Horizont treffen sich das Meer und der Himmel. In der Dunkelheit ist das Meer allerdings nur zu erahnen.

In der Ferne kommen die Wellen am Beiruter Hafen an und wünschen der Kaimauer eine gute Nacht. Morgen beginnt eine neue Arbeitswoche. Morgen warten neue Arbeit, neue Vorlesungen und neue Aufgaben.

Doch bevor ich meine Augen schließe und mich dem Schlaf hingebe, ist noch ein bisschen Zeit, die grandiose Aussicht auf die Stadt zu genießen.

Es sind angenehme 25 Grad und die Stadt scheint sich langsam zur Ruhe zu legen.

Wie viele Menschen sind dort unten in den unzähligen Häusern? Können sie dem morgigen Tag entspannt entgegen sehen oder werden sie von Sorgen geplagt?

Haben sie alle ein Zuhause?

Wie viele sind vielleicht nur unfreiwillig hier, weil ihr altes Zuhause nicht mehr ist oder weil sie vertrieben wurden oder fliehen mussten?

Ein Dach über dem Kopf, ein Bett, eine Dusche, Familie, einen Sinn im Leben. Oft erscheinen uns die Dinge als selbstverständlich, doch sie sind es nicht für jeden.

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Häuserblocks von Beirut


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Kinderaugen

Ausreichend Ahnungslosigkeit. So könnte man das, was ich an Vorwissen für meinen heutigen Ausflug besitze, bezeichnen. Heute geht es nach Bourj Hammoud, ein Vorort von Beirut, in dem hauptsächlich armenische Nachkommen von Überlebenden der Todesmärsche während des Ersten Weltkriegs, leben.

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Bourj Hammoud

Das Ziel ist das „Bourj Hammoud Adventist Learning Center“.

Wir steigen aus dem Taxi aus und treten an eine große Eisentür. Die Tür öffnet sich und wir treten ein. Doch das ist leichter gesagt als getan. Eine Horde von Kindern wartet hinter der Tür auf uns und begrüßt uns mit großer Begeisterung. Jedes will uns die Hand geben oder mit uns einschlagen. Ungefähr so muss man sich wohl fühlen, wenn man berühmt ist, denke ich mir.

Jedes der Kinder hat ein fast überwältigendes Lächeln auf dem Gesicht. Mir scheint, dass ich etwas Vergleichbares vorher noch nie erlebt habe. Ich kenne keines der Kinder und kein Junge und kein Mädchen von ihnen kennt mich, trotzdem begrüßen sie mich, als wäre ich ein Verwandter, den sie nach langer Zeit endlich das erste Mal treffen.

Von den drei Freunden, mit denen ich hier bin und die den Kindern Sportunterricht geben, erfahre ich, dass die Begrüßung wohl jeden Tag so wäre.

Während der 4 bis 5 Stunden, die wir an diesem Tag im Zentrum verbringen, beobachte ich die Kinder und es ist einfach nur faszinierend, wie begeistert sie bei allem dabei sind.

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Ganz besonders wenn man den Hintergrund, aus dem die meisten Kinder kommen, bedenkt, ist es ein einzigartiges Erlebnis, das so nur schwer in Worte zu fassen ist. Ermordete Familienmitglieder, explodierende Handgranaten in unmittelbarer Nähe und das Geschrei von Verwundeten.

Wenn man sich vor Augen führt, was diese Kinder zum Teil selbst miterlebt haben, kann man sich leicht vorstellen, was für eine Erleichterung und was für einen Hoffnungsschimmer das Zentrum für die Kinder darstellt. Hier in Beirut leben sie mit ihrer Familie mit 6 bis 16 Personen in kleinsten Wohnungen, die oft nur ein Zimmer haben. Da ist nicht viel Freiraum für ausgelassenes Spielen.

Im Bourj Hammoud Adventist Learning Center bekommen die Kinder, die fast ausschließlich aus syrischen Flüchtlingsfamilien stammen, kostenfreien Unterricht in Englisch, Arabisch, Kunst, Mathe, Ethik, Sport, Sozialkunde und Naturwissenschaften. Fast jeder kann sich wohl noch daran erinnern, dass man als Kind den einen oder anderen Tag lieber zu Hause geblieben wäre, um nicht in die Schule gehen zu müssen. Diese Kinder hier könnten bei solchen Zweifeln bestimmt eine große Hilfe sein.

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Ich habe wohl in meinem ganzen Leben noch keine Kinder gesehen, die so glücklich und freudig waren.

Dieses unbeschreibliche Lächeln auf den Gesichtern der Kinder, das echter gar nicht sein kann…

Dieses grenzenlose Vergnügen beim Spielen der Kinder, das man so nicht einmal im besten Vergnügungspark der Welt finden wird…

Dieses ehrliche Lachen, das wohl jeden anderen Ausdruck von Lebensfreude getrost in den Schatten stellt…

Diese aufrichtige Fröhlichkeit, die wohl ansteckender als das ansteckendste Virus ist und die Mundwinkel mit Leichtigkeit nach oben zieht…


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In der östlich mittleren Ferne

Am nächsten Morgen um 07:30 Uhr klingelt der Wecker. Ich merke, dass ich in gar keinem Hotel bin. Aber wo bin ich? Wer bin ich? Warum bin ich nicht zu Hause? Wie bin ich hierher gekommen? Was mache ich hier überhaupt? Warum ist es hier morgens gar nicht kalt? Und warum läuft der Deckenventilator frühmorgens an einem der letzten Tage des Septembers?

Fragen über Fragen durchschießen meinen Kopf, doch dann fällt es mir plötzliche wie Welsschuppen von den Augen! Jetzt ist mir alles klar: Ich bin geflüchtet. Weg von Deutschland. Es war Zeit für eine Unterbrechung. Schweren Herzens habe ich dem geliebten Germanenland den Rücken zugekehrt, um es für eine Weile nur aus der Ferne zu beobachten.

Die Frage ist nur: Geht das denn so einfach? Die Antwort ist: Ja.

Wenn man Student ist, geht alles. Wenn die Weite ruft, musst du ihrem Ruf folgen. Wenn der Wind dich davonträgt, lass dich von ihm tragen. Wenn dich die EU aus ihrer Umarmung freigibt, klammere dich nicht wie eine liebestrunkene Wäscheklammer an ihr fest. Wenn dich Schengen nicht mehr will, dann schenk dir Schengen. Wenn du die liebliche Melodie der weiten Welt hörst, dann stimm ein in das Lied vom Fernweh.

Ein berühmter Philosoph und Weltenbummler, der auch die Inselgruppe Yalabumbana Islands im Südwestostpazifik entdeckte, prägte einst die Worte: „Wenn es in der Ferne weht, wer wäre der, der nicht gerne geht?“ (freie Übertragung aus der yalabumbanischen Mundart)

Wie recht er doch hatte.

Hier bin ich also. Leider nicht auf den Yalabumbana Islands, aber zumindest mehr oder weniger in der Ferne. Weder EU, NATO, OPEC, AFD noch ADAC haben hier viel Einfluss. Ich bin im mittleren Osten. Nicht im linken und auch nicht im rechten Osten, sondern im mittleren Osten.

Hier werde ich wohl die nächsten zwei Semester meines Theologiestudiums verbringen. Vorausgesetzt der IS lässt mich. Aber was sollte er schon dagegen haben? Ich habe ihm ja nichts getan, denke ich mir, und nehme mir vor, gleich morgen im Wörterbuch nachzugucken, was „Lasst mich in Ruhe, ihr Wüstenfüchse, ich habe euch nichts getan!“ auf Arabisch heißt. Und wenn sie darauf nicht hören wollen, christianisiere ich sie einfach. Es ist gut, wenn man immer einen Plan B in der Tasche hat.

Beirut ist also bis auf Weiteres mein neuer Wohnort. Folglich war das gestern auch kein Hotel, wie fälschlicherweise von mir angenommen, sondern ein Studentenwohnheim der Middle East University.

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جامعة الشرق الاوسط

Die kleine Universität liegt am Hang eines Berges und man hat von hier aus eine atemberaubende Aussicht auf die Stadt.

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„Wenn es in der Ferne weht, wer wäre der, der nicht gerne geht?“

Ich bin gespannt, was mir die Zeit hier bringen wird und beschließe spontan, die Zeit hier gleich mal mit dem ersten Tag zu beginnen. Manchmal muss man es einfach wagen.


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Auf der Zielgeraden

Die Straßen sind um diese Uhrzeit nicht sehr voll. Die meisten scheinen also auch hier nachts zu schlafen. Fast wie in Deutschland. Da fühlt man sich gleich ein bisschen wie zu Hause.

Mein Taxifahrer drückt ordentlich aufs Gas. Wenn ich mich gerade nicht verguckt habe, stand da links gerade ein Panzer. Na ja, soll vorkommen. Rechts sehe ich dann noch einen anderen Soldaten am Straßenrand. Daran könnte sich die Uschi Von der Leyen doch mal ein Beispiel nehmen. Hier ist das Militär sogar nachts noch wach. Und hier scheinen auch die Panzer noch zu funktionieren. Werde demnächst mal fragen, wie es um die Kitas in den Kasernen steht.

Der Herr Taxifahrer entscheidet sich jetzt für die Scheinwerfer. Das ist doch mal eine gute Idee. Schön mit Scheinwerfer mitten durch die Stadt brettern. So gehört sich das. Ampeln gibt es hier auch kaum welche. Der Fahrstil gefällt mir hier.

Beim Fahren kann man hier auch noch nebenbei gleich zwei Sprachen auf einmal lernen. Mir scheint, dass ich jetzt auch den Grund dafür erkannt habe, warum Arabisch von rechts nach links geschrieben und gelesen wird. Als die Sprache erfunden wurde, hat man nämlich schon an die Verkehrsschilder gedacht. So ist es heute möglich, dass links auf dem Schild die Stadtteilnamen etc. auf Französisch stehen und rechts auf Arabisch. Einfach genial!

Wir kommen über eine Kreuzung und ich kann gerade noch so erkennen, wie ein paar Männer an der Straße stehen und neben ihnen ein paar große Kannen. Was die da wohl machen? Nachts um 03:30 Uhr mitten in der Stadt an der Kreuzung eine Teeparty? Sieht man jetzt auch nicht jeden Tag bzw. jede Nacht, aber warum auch nicht?

Wir fahren einen Berg hoch und kommen schließlich am Ziel über den Dächern der Stadt an. Der Fahrer stoppt den Wagen und wir stehen vor einem großen Tor. Wohin es wohl führen mag? Der besagte Fahrer nimmt daraufhin eine Fernbedienung vom Armaturenbrett und öffnet damit das Tor. Praktisch, praktisch.

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Der Vorteil an Bergen: die Sicht von oben (der Nachteil: wenn man runterfällt, verliert man die Sicht von oben)

Wir fahren durch das Tor und ich steige aus, nehme mein Gepäck aus dem Kofferraum und werde auch schon vom Personal des Hotels erwartet. Mein Zimmer wird mir gezeigt und vor der wohl verdienten Ruhe stelle ich die Uhr noch eine Stunde vor, damit der Wecker morgen auch zur richtigen Zeit klingelt.